Ferdinand Jühlke (1815-1893) - Vom Pommerschen Krummstiel bis Sanssouci Teil II

Vom 27. Mai bis 1. Dezember 2016 (verlängert)

Anlässlich zweier Jubiläen um Ferdinand Jühlke (1815-1893) feiert die Stadt Barth ihren Ehrenbürger mit der Ausgestaltung eines Jühlke-Jahres, an dessen Beginn die Ausstellungseröffnung zum 200. Geburtstag stand, und das nun – anlässlich der 150-jährigen Wiederkehr der Berufung Ferdinand Jühlkes zum Königlich Preußischen Hofgartendirektor nach Potsdam Sanssouci –, mit dem zweiten Teil der Ausstellung, seine Fortsetzung findet:

Ferdinand Jühlke als visionärer Gartenbaulehrer und traditioneller Gartengestalter in Preußen und Europa: „Utile dulci – Das Nützliche mit dem Schönen verbinden“

Das Leben und Wirken des erfolgreichen Pomologen (Obst- und Fruchtkundlers), Gartenhistorikers, Handels- und Kunstgärtners, Lehrers und Ausstellungsorganisators wird in Bildern und Dokumenten der Zeit vor Augen geführt.

Mit dem Pommerschen Krummstiel (regionale Apfelsorte) als Sinnbild für Jühlkes gärtnerische und pomologische Aktivitäten in seiner Heimat Vorpommern sowie Sanssouci als Sinnbild für dessen gärtnerischen Verantwortungsbereich am preußischen Hofe werden die Pole benannt, zwischen denen sich Jühlkes Leben für den Gartenbau entfaltete. Zugleich vermittelt die Schau ein Spiegelbild der Gartenkultur des 19. Jahrhunderts, die von wissenschaftlicher Durchdringung und ökonomischer Effizienz bestimmt war.

Ferdinand Jühlke unternimmt den Versuch, das Gleichgewicht zwischen schön und nützlich im Gartenbau neu zu tarieren, das sich unter seinem Vorgänger, dem von ihm hochgeschätzten Peter Joseph Lenné, stark zugunsten der aufwändigen und schönen Landschaftsgärten verschoben hatte. In großem Respekt vor Lennés Lebensleistung wird Jühlke in Potsdam zum anerkannten Lehrer und Bewahrer der Gartenkultur, der sich erstmalig auch als „Gartendenkmalpfleger“ versteht. Jühlkes Potsdamer Jahre zeigen seinen eigenständigen Gestaltungswillen auf nationaler und auf europäischer Ebene.