Alexander Neroslow (1891 - 1971) - Einzelausstellung

27. November 2012 - 26. Mai 2013 

Als Zwanzigjähriger kommt der gebürtige St. Petersburger 1911 nach Dresden.
Im Ersten Weltkrieg entwickelt er eine sozialkritische Haltung. Ausgebildet bei Lovis Corinth und Edmund Kesting, entwickelt er besonders in der Aquarelltechnik seinen persönlichen Stil und wird mit Naturschilderungen bekannt. Mit anderen kritischen Künstlern ist Neroslow in der ASSO und im illegalen Widerstand gegen das NS-Regime aktiv.

Als politischer Häftling seit 1942 im Zuchthaus Waldheim, darf er sonntags malen.
Obwohl er nur Erinnertes gestalten kann, spiegeln seine Aquarelle außergewöhnlich starke Stimmungen wider.
Meistens wählt er Motive von der Kurischen Nehrung, zum Beispiel die Keitelkähne auf dem Haff.

Nach der Befreiung aus Waldheim  sucht Neroslow Inspira- tion auf dem Zingst, dem Fischland, auf Rügen und Poel mit dem wechselvollen Licht der Insellandschaften am Meer.
1953 begegnet ihm in Wieck auf dem Darß die zweite Liebe seines Lebens, Valeska Lenz.
Neroslow malt nun die Menschen und den Darß zu jeder Jahreszeit. In den Porträts ist seine Auffassung von          Harmonie und Menschenwürde spürbar. In dieser Zeit ent- stehen auch Blumenstücke und Aktzeichnungen.

Die Landschaftsaquarelle bewahren die Dörfer in ihrer      urwüchsigen Schönheit. Sei es irdische Schwermut des Herbstes oder die Leichtigkeit der erwachenden Natur im Frühling, immer beeindrucken Neroslows Bilder mit ihrer farblichen Ausstrahlung und durchsichtigen Klarheit.

Die Barther Ausstellung zeigt eine Auswahl von sechzig    Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen. Persönliche Originaldokumente illustrieren den Lebenslauf des Künstlers.

Das Vineta-Museum der Stadt Barth gibt anlässlich der Ausstellung eine Publikation von Arntraut Kalhorn heraus, deren Inhalt weit über den Ausstellungsumfang hinausweist und erstmals das Lebenswerk dieser Künstlerpersönlichkeit in einem reich bebilderten Buch darstellt.
Alexander Neroslow - erscheint Anfang 2013 im Thomas Helms Verlag (ISBN 978-3-940207-92-0).

Weitere Informationen: www.alexander-neroslow.de