Ferdinand Jühlke (1815-1893) - Vom Pommerschen Krummstiel bis Sanssouci Teil I
Vom 1. September bis 2. November 2015
Aus Anlass des 200. Geburtstags von Ferdinand Jühlke (1815-1893) widmet die Stadt Barth ihrem Sohn und Ehrenbürger, dem einstigen königlich preußischen Hofgarten-Direktor und Direktor der Königlichen Gärtner-Lehr- anstalt in Potsdam, eine umfangreiche Ausstellung, die während des Jubiläumsjahres das Leben und Wirken des erfolgreichen Pomologen (Obst- und Fruchtkundlers), Gartenhistorikers, Handels- und Kunstgärtners, Lehrers und Ausstellungsorganisators vor Augen führt.
Mit dem Pommerschen Krummstiel (regionale Apfelsorte) als Sinnbild für Jühlkes gärtnerische und pomolo- gische Aktivitäten in seiner Heimat Vorpommern, sowie Sanssouci als Sinnbild für dessen gärtnerischen Verantwortungsbereich am preußischen Hofe werden die Pole benannt, zwischen denen sich Jühlkes Leben für den Gartenbau entfaltete. Zugleich vermittelt die Schau ein Spiegelbild der Gartenkultur des 19. Jahrhunderts, die von wissenschaftlicher Durchdringung und ökonomischer Effizienz bestimmt war.
Ferdinand Jühlke unternimmt den Versuch, das Gleich- gewicht zwischen schön und nützlich im Gartenbau neu zu tarieren, das sich unter seinem Vorgänger, dem von ihm hochgeschätzten Peter Joseph Lenné, stark zugunsten der aufwändigen und schönen Landschaftsgärten verschoben hatte. In großem Respekt vor Lennés Lebensleistung wird Jühlke in Potsdam zum anerkannten Lehrer und Bewahrer der Gartenkultur, der sich erstmalig auch als „Gartendenkmalpfleger“ versteht. Jühlkes Potsdamer Jahre zeigen seinen eigenständigen Gestaltungswillen auf nationaler und auf europäischer Ebene.